In diesem freien Projekt habe ich mich ganz bewusst einer fiktiven Aufgabenstellung gewidmet. Diese Art von Projekten eröffnet neue kreative Blickwinkel – und bringt wertvolle Impulse, die reale Projekte bereichern.
Die Aufgabe: Styleframes für ein Werbevideo zu gestalten, in dem drei unterschiedliche Stifte beworben werden – der "Creative Pen", der "Noble Pen" und der "Sustainable Pen". Jeder Stift verkörpert ein eigenes Thema, das ich visuell individuell interpretiert habe.
Styleframes sind gestaltete Standbilder, die den Look and Feel eines Bewegtbildprojekts visuell auf den Punkt bringen. Sie transportieren nicht nur Farbwelt, Design und Atmosphäre, sondern vermitteln auch ein stimmiges Gesamtbild. Dabei helfen sie nicht nur dem Designer oder Art Director, eine klare gestalterische Richtung zu entwickeln – sie geben auch dem Auftraggeber frühzeitig ein Gespür dafür, wie sich das spätere Video anfühlen wird. Dieses Projekt zeigt, wie viel Wirkung in einem einzelnen Moment stecken kann – und wie durchdachtes Design schon in der Konzeptphase überzeugt.
Art Direction, 3D-Modelling, Texturing, Lighting, Rendering, Animation
zBrush, C4D, Redshift
In diesem Zeitraffervideo zeige ich, wie die Hand entsteht, die später die Stifte in Szene setzt – modelliert in 3D, Schritt für Schritt. Der Prozess erinnert stark an das Arbeiten mit haptischer Modelliermasse: Man formt, schiebt, glättet und verfeinert – nur eben digital. Die Werkzeuge ähneln tatsächlich jenen, die man auch für Ton oder Knete verwendet, nur dass hier ein virtuelles Material zum Leben erweckt wird.
Das Video macht deutlich, mit wie viel Detailarbeit und handwerklichem Gespür ein solches 3D-Modell entsteht. Ist dieser Aufwand heute noch effizient? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an.
Eine KI kann in wenigen Sekunden ein beeindruckendes Bild erzeugen – auch ein Styleframe, der auf den ersten Blick überzeugt. Doch das Ergebnis bleibt oft unvorhersehbar und ist letztlich nur ein 2D-Bild. Bewegung? Möglich, aber limitiert. Anpassungen? Oft schwer kontrollierbar.
Ein sorgfältig gebautes 3D-Modell dagegen eröffnet ganz andere Möglichkeiten: Es ist animierbar, aus jedem Winkel inszenierbar, flexibel erweiterbar – und liefert eine konsistente visuelle Basis für weiterführende Anwendungen. Für komplexe oder langfristige Projekte ist dieser Mehraufwand also oft ein echter Gewinn.
Das linke Video zeigt die fertige 3D-Animation der Stifte mit Licht und Texturen.
Das zweite Video zeigt denselben Ablauf in der Wireframe-Ansicht – also die reine Geometrie der Animation ohne Oberflächen oder Effekte.
So lässt sich der Aufbau der Szene und die zugrunde liegende Struktur nachvollziehen.